Basement Apes gewinnen Rock in der Region 2013

PM 07.12.2013
Basement Apes gewinnen Rock in der Region 2013

Vom Personal am Einlass war noch eine lange Schlange abzuarbeiten, als die ersten Akkorde des diesjährigen Rock in der Region-Finales durchs Haus der Jugend schallten. So mussten einige, die noch auf den letzten Drücker vorbeigekommen waren, bei ungemütlichem Schneeregen vor der Tür ausharren, bis auch sie ihre Stimmzettel in Empfang nehmen durften und zu EMPIRE ME, den Openern des Abends, in den sich füllenden Saal vordringen konnten. Die Band hatte tatsächlich im Vorentscheid in Bad Essen Anfang November ihren allerersten Gig gespielt und war mit melodisch-melancholischem Punkrock vom Schlage Leatherface oder Hot Water Music promt ins Finale aufgerückt.

Es folgten auf dem Fuße BASEMENT APES aus dem Osnabrücker Südkreis. Die fünf Musiker bekennen sich im Internet als ausdrückliche Fans der Osnabrücker Band Boozed, die vor mehr als 10 Jahren den Rock in der Region-Wettbewerb gewannen. So muss es eine große Ehre gewesen sein, dass deren Sänger Markus Strothmann, vielen heute bekannt unter dem Namen Elektro Strothmann und auch als Sänger der Band Turbine Weststadt, die in extravagantem Dress die Moderation übernahm. Benannt hat sich die Band nach einem Gluecifer-Album, und dementsprechend viel auch die Show aus: Energiegeladener Rock and Roll alter Schule, mit großer Spielfreude vorgetragen und mit viel Bewegung im Publikum.

Auf der dritten Position kamen JOHN TENNIS aus Osnabrücker auf die Bühne. Deren Musik lässt sich schwerlich einordnen: Irgendwo zwischen verfrickeltem Progessive und geraden Rock’n’roll, mit dicker Orgel, Westerngitarre und Cello. Dementsprechend lautet die Selbsteinordnung der Band auch „Alternative-Art-Hardrock“. Herausstechenstes Merkmal ist aber wohl der Gesang, der irgendwo zwischen schnoddrigen Rockvocals und Countertenor á la Muse-Sänger Matthew Bellamy.

„Zwei Bands müsst ihr auf euren Stimmzetteln ankreuzen, eure Freunde und die Band, die ihr am besten findet“, witzelt Moderator Strothmann in der Umbaupause. Beim kurzen Soundcheck kündigte sich schon an, dass es jetzt nicht leise werden würde: „Gitarre lauter – lauter – lauter – lauter“ wies MIAUW-Sänger und Gitarrist Sebastian den Techniker an. Es kam wüster Stoner-Metal mit Grindcore-Einlagen und an Kabarett grenzende Ansagen – die Kapelle wusste zu polarisieren.

An fünfter Stelle fand wieder ein Tasteninstrument den Weg auf die Bühne. „Voice Rock und Pianopunk“ nennen FIRMA TIMSKI ihren Stil. Größtenteils deutschsprachiger Punkrock mit Piano – Firma Timski bewiesen, dass das funktionieren kann.

Als sechste und letzte Band im Rennen stiegen die noch recht jungen Metaller von Never to Loud auf die Bretter, die die Welt bedeuten. „Warum das ‚to‘ nur mit einem ‚o‘? Damit die Leute wissen, dass wirs ernst meinen!“ – damit wäre das dann geklärt. Die Gruppe, wie die Basement Apes ebenfalls aus dem Südkreis, vermischt oldschooligen Trashmetal mit Metalcoreelementen und zeigt mit einer ausgefallen Verkleidungs- und Striptease-Show des Bassisten Selbstironie.

Die Organisatoren zeigten sich mit dem diesjährigen Wettbewerb zufrieden. „Die große Resonanz seitens des Publikums und der Bands zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind und dass ein unkommerzieller und allen Pop- und RockmusikerInnen der Region offenstehender Bandwettbewerb gut und wichtig für die hiesige Bandszene ist“, sagt Marco Gausmann vom Musikbüro Osnabrück e.V.. Im Sommer hatten sich mehr als 40 Bands für Rock in der Region beworben. „Ohne die zahlreichen Untersützer und Sponsoren, allen voran dem Landschaftsverband, dem Landkreis und der Stadt wäre dass wohl kaum zu stemmen gewesen.“

Die Gewinner wurden sowohl durch eine Jury, bestehend aus erfahrenen Musikern, Rock-in-der-Region-Veteranen, Konzert- und Festivalveranstaltern und Journalisten, wie auch durch einen Publikumsvote ermittelt. Die Jury-Beratung der mehr als 20 Jurymitglieder und die Auszählung der knapp 300 abgegebenen gültigen Stimmzettel dauerte dann naturgemäß etwas länger. Eigentlich waren als Special Guest die letztjährigem Gewinner HI! SPENCER angekündigt worden. Da ein Bandmitglied aus Krankheitsgründen kurzfristig ausfiel, sprangen die vollständig anwesenden INTO THE WILD spontan in die Bresche und wussten die Wartezeit aber mit ihrer freakigen Stoner-Groovemetal-Mischung mit schleunigst zusammengeliehenen Instrumenten adäquat zu versüßen.

Am Ende waren sich Jury und Publikum mehr als einig: BASEMENT APES werden die Osnabrücker Band des Jahres 2013 und gewinnen damit einen Bandkassenzuschuss in Höhe von 1000 Euro vom Landkreis Osnabrück. Auch Auftritte auf zwei Festivals in der Region, dem Talge Open Air und dem Fairytale Open Air des Osnabrücker Uni-AStAs wurden direkt zugesagt. Auf Platz zwei landeten die Osnabrücker JOHN TENNIS. Hier winkt ein Tonstudioaufenthalt in der renommierten „Mühle der Freundschaft“ in Bad Iburg. MIAUW auf dem dritten Platz  gewinnen Einkaufsgutscheine beim Hagener Bandmerchendiser MegaMerch, die viertplazierten EMPIRE ME ein Bandfotoshooting beim Fotografen Maik Reishaus. Für die fünftplazierten NEVER TO LOUD winkt ein Einkaufsgutschein beim Musikalienhändler SESSION MUSIC. Und auch die sechstplazierten FIRMA TIMSKI gehen nicht leer aus: Die Osnabrücker Gastronomen von Zukunftsmusik, Unikeller, Big Buttinsky und dem Grünen Jäger spendieren einen „Spezialpreis“.

Die Ergebnisse:

Jurywertung:
1. Basment Apes 27,06%
2. John Tennis 21,24%
3. Miauw 20,90%
4. Never to Loud 11,33%
5. Empire Me 10,00%
6. Firma Timski 9,48%

Publikumswertung:
1. Basement Apes 25,98%
2. Miauw 17,11%
3. John Tennis 16,91%
4. Empire Me 16,08%
5. Firma Timski 12,08%
6. Never to Loud 11,34%

Gesamt:
1. Basement Apes 26,52%
1000 Euro Bandkassenzuschuss vom Landkreis Osnabrück + Auftritt Talge
Open Air + Auftritt AStA Schlossinnenhof Open Air

2. John Tennis 19,07%
Tonstudioaufenthalt Mühle der Freundschaft

3. Miauw 19,01%
Einkaufsgutschein 150€ MegaMerch

4. Empire Me 13,04%
Bandfotoshooting bei Maik Reishaus

5. Never to Loud 11,33%
Einkaufsgutschein 150€ Session Music

6. Firma Timski 11,03%
Ehrenpreis vom Grünen Jäger, Unikeller, Big Buttinsky und Glanz&Gloria

Untersützer:
Landkreis Osnabrück, Landschaftsverband Osnabrücker Land e.V., Stadt Osnabrück, Haus der Jugend, JZ Ostbunker, JZ Westwerk, AWO JZ Alte Wanne Georgsmarienhütte, Musikinitiative Trio Bad Essen, Open Ohr e.V. Bramsche, Li.F.T. e.V. Bippen/Restrup, OsnaMetal.de, Stadtblatt, Tonstudio Mühle der Freundschaft, MegaMerch, Session Music, Grüner Jäger, Unikeller, Big Buttinsky, Zukunftsmusik

Fotos:

Basement Apes - Rock in der Region Gewinner 2013
Basement Apes – Rock in der Region Gewinner 2013. Foto: Swaantje Hehmann

 

Basement Apes - Rock in der Region Gewinner 2013
Basement Apes – Rock in der Region Gewinner 2013. Foto: Swaantje Hehmann

 

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