Metal aus Melle: Tomb of Giants gewinnen Rock in der Region 2019

Mit reichlich Enthusiasmus zum Titel: Die 80ies Metal-Band Tomb of Giants gewinnen Rock in der Region 2019 und nehmen den Pokal mit nach Melle. Fünf Bands aus der Region Osnabrück spielten am Freitag im Haus der Jugend um den Einzug in den Osnabrücker Musikolymp. Verdient hätte den Titel sicherlich jeder Act gehabt – die Qualität der Performances bewegte sich nämlich durchweg auf ziemlich hohem Niveau.

Calling Orion. Foto: Marco Gausmann/Musikbüro

Das harte Los des Openers hatte das junge Indie-Trio Calling Orion gezogen, die pünktlich um 19 Uhr auf die große Bühne des Haus der Jugend stiegen. Die Band existiert gerade einmal seit etwas mehr als einem Jahr und hat dementsprechend auch noch nicht allzu viele Gigs auf dem Buckel. Merken konnte man das allerdings nicht, Ziemlich souverän zockte die Band ihre – obwohl der Bandname anderes vermuten lässt – deutschsprachigen Songs runter, als hätten sie nie was anderes gemacht. Das Ganze erinnert ein wenig an Bands wie Turbostaat oder Muff Potter. Das entsprechende T-Shirt von Sänger Lennart macht das Raten der Einflüsse dann aber auch leicht.

Gerade erst am letzten November-Samstag zum Line Up hinzugestoßen war die Punkrock-Band Lockslay. Die etwas älteren Jungs – der junggebliebene Drummer Tommy feierte auf der Bühne seinen Vierzigsten – spielten fröhlichen englischsprachigen Geradeaus-Punkrock amerikanischer Prägung. Hier und da schimmerten auch mal andere Nuancen durch, da wurde es doch mal etwas folkiger oder hardcorelastiger. Inhaltlich dreht es sich häufig um gesellschaftliche Missstände und Alltagsbeobachtungen. Muss so, Punkrock ist die Mucke des Underdogs. Trotzdem machen Lockslay richtig gute Laune!

Lockslay. Foto: Marco Gausmann/Musikbüro

Schon Halbzeit, oder was? Den Mittel-Slot hatten Tomb of Giants ergattert. Die Melleraner Metal-Kapelle war letztes Jahr schon dabei. Jetzt ist die Band um einen weiteren Gitarristen auf fünf Köpfe angewachsen, was dem Sound definitiv keinen Abbruch tut. Gleich am Anfang wurde klargemacht: Hier geht’s mit Enthusiasmus ans Werk. Mit reichlich Bock schredderte sich das Quintett durch sämtliche Heavy Metal-Klischees der 80er. Ein bisschen schneller und punkiger als die großen Ikonen Maiden und Priest vielleicht, aber dann auch nicht ganz so wild wie die jungen Kreator. Astreine Live-Performance. Heißer Kandidat für die nächste Osnabrücker Kapelle auf dem Wacken.

Tomb of Giants. Foto: Marco Gausmann/Musikbüro

Im Anschluss mal was ganz anderes: Protokumpel. Schonmal einen Extraapplaus für den Bandnamen. Und wie der Name, so auch das Programm: Schräg. Mit zwei Drummern und zwei Sängern und darüber hinaus nur einer Bassgitarre performten Protokumpel eine ebenso partytaugliche wie klamaukige Mixtur aus Hip Hop, Punk und Pop. Dass hier reichlich Erfahrung auf der Bühne versammelt ist, ist sofort zu merken. Und der Funke sprang über, vor der Bühne entwickelte sich eine große Tanzfläche. Man kann sich schon vorstellen, wie das auf den Sommer-Open Airs kommen wird: Geil.

Rock in der Region 2019 – Finale Haus der Jugend Osnabrück – 06.12.2019

Als letztes durfte LaVila ran. Sängerin Rebecca war vor einigen Jahren schonmal dabei, damals mit der Band Anthemdown. Ihre Fähigkeiten im Deathmetal-Growling hat sie seitdem keinesfalls verloren, ganz im Gegenteil. LaVila schmeißen 90er Jahre-Black Metal, Deathmetal, Metalcore und – irgendwie – Pop in einen Hut und machen daraus eine ganz und gar eigenständige Mischung. Die Mähnen dürfen jedenfalls reichlich geschwungen werden. UPDATE: Die NOZ hat LaVila den Abend über begleitet und einen Artikel darüber gebracht.

LaVila. Foto: Marco Gausmann/Musikbüro

Die Ergebnisse:

Jury:

  1. Tomb of Giants 31,73%
  2. Protokumpel 28,45%
  3. Calling Orion 16,46%
  4. LaVila 15,15%
  5. Lockslay 8,21%

Publikum:

  1. Calling Orion 24,42%
  2. Lockslay 20,93%
  3. Tomb of Giants 20,93%
  4. Protokumpel 18,6%
  5. LaLiva 15,12%

Gesamt:

  1. Tomb of Giants 26,33%
  2. Protokumpel 23,53%
  3. Calling Orion 20,44%
  4. LaVila 15,14%
  5. Lockslay 14,57%
Vorheriger Beitrag
Knappes Ding: Die letzte Finalband heißt Lockslay
Nächster Beitrag
Bildergalerie: Rock in der Region Finale 2019