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Am Ende setzte die Meute ihre Meinung durch: Mit großem Abstand in der Publikumswertung sicherte sich am Ende die Venner Indierock-Band Fenster auf Kipp den Platz eins der Gesamtwertung. Ein Kuriosum, welches nicht so häufig vorkommt: Die insgesamt Zweitplazierten Bulletride landeten bei der Jury auf dem ersten – beim Publikum auf dem letzten Platz.
Etwas früher als gewohnt startete am Freitagabend das Finale des Rock in der Region-Bandwettbewerbs mit der Georgsmarienhütter Band Toni Trash. Der Bandname klingt erstmal nach Punk-Rock, doch verbirgt sich dahinter melodischer Alternativ-Rock mit gelegentlich auch mal etwas härteren Gitarreneinlagen, womit die jüngste Band des Abends den sich stetig füllenden Saal durchaus überzeugen konnte.
Eine Viertel Stunde später folgten Fenster auf Kipp auf dem Fuße. Ziemlich offensichtlich war es dem Venner Quintett gelungen, ihre Fans ins Haus der Jugend zu locken – da war vor der Bühne Einiges los. Die einzige Band mit deutschsprachigen Texten im Rennen spielte Indie-Rock der Marke Jupiter Jones oder Herrenmagazin.
Als dritte Band im Bunde enterten die Rocker von Bulletride die Bühne. Geradeaus auf die Zwölf präsentierte sich die Musik der Osnabrücker, abwechselnd schwere und messerscharfe Gitarrenriffs und -soli paarten sich mit intensiven Rockballaden, wofür auch mal die Akustikgitarre und sogar eine Violine in die Hand genommen wurde. Da war deutlich zu sehen, dass die Jungs etwas von ihrem Handwerk verstehen.
Mehr als 300 Menschen hatten den Weg ins Haus der Jugend gefunden, um die Osnabrücker Band des Jahres zu küren. Alle Gäste erhielten an der Kasse einen Stimmzettel, auf welchem zwei aus sechs Bands gewählt werden konnten. „Das Prinzip,
das Publikum je zwei Bands wählen zu lassen, haben wir vor einigen Jahren eingeführt, um dem Phänomen etwas entgegenzuwirken, dass eine Busladung Fans die Siegerband ausmachen kann“, erklärt Organisator Marco Gausmann vom Musikbüro Osnabrück am Rande der Veranstaltung. Zusammengerechnet mit der Meinung einer Jury, die wie das Publikumsvotum zur Hälfte ins Ergebnis einfließt, wird am Ende die Gewinnerband ermittelt.
Auf der vierten Spielposition folgte die Osnabrücker Band Keiler mit energiestrotzendem Hardcore. Das Quartett zauberte auch nur mit einer Gitarre besetzt ein straffes Brett in die Bude, und obwohl die gegrowlten und geschrienen Lyrics nicht einfach zu verstehen waren, kam doch deutlich heraus, dass es er nicht um Regenbögen und Einhörner ging.
Auch El Camino schlugen eher härtere Töne an: Eine Mischung aus Desert-, Stoner- und Heavy Rock rollte wie eine Dampfwalze durch den Konzertsaal. Schleppende Riffs mit reichlich Pfund bildeten das Fundament für die röhrigen Vocals und dicken Gitarrensoli. Dass das Fünfergespann aus
dem hohen Norden der Region ihren Stil gefunden hat, war nicht zu überhören.
Als letzte der sechs Finalistenbands stiegen Anthemdown auf die Bretter, die die Welt bedeuten. Die junge Band um Sängerin – oder besser: Growlerin Rebecca hatte im Sommer schon den Schools on Rock-Preis eingesackt und hoffte nun aufs Double. Dem Quintett war die Spielfreude deutlich anzumerken – hier haben wir es mit richtigen Metalfans zu tun, es ging praktisch einmal quer durch alle Metal-Genres.
Spannung pur dann bei der Verkündung der Ergebnisse: Anders als in den letzten Jahren gingen Publikum und Jury diesmal gar nicht konform. Vom Publikum abgestraft, landete die Band Bulletride bei der Jury mit großem Abstand auf dem ersten Platz. Letztendlich konnten die Besucherinnen und Besucher ihre Lieblingsband durchsetzen: Die Venner Indieband Fenster auf Kipp machte am Ende das Rennen.
Die Ergebnisse:
Publikum:
- Fenster auf Kipp 26,09%
- Toni Trash 17,63%
- Anthemdown 15,22%
- El Camino 14,01%Keiler 14,01%
- Bulletride 13,04%
Jury:
- Bulletride 26,00%
- Anthemdown 17,01%
- Keiler 15,87%
- Fenster auf Kipp 13,94%
- El Camino 13,82%
- Toni Trash 13,36%
Gesamt:
- Fenster auf Kipp 20,01%
- Bulletride 19,52%
- Anthemdown 16,11%
- Toni Trash 15,50%
- Keiler 14,94%
- El Camino 13,91%